Depressionen einen Namen geben
Wir alle kennen Phasen, in denen wir das Gefühl haben, wie fahren bergab und rückwärts, in denen wir niedergeschlagen sind, das nass-graue Wetter uns zusetzt oder wir enttäuscht wurden. Im Sprachgebrauch ist das Wort Depression längst angekommen, allerdings wird dabei meist eher die alltägliche Schwankung als eine diagnostizierte Depression aus medizinischer Sicht bezeichnet.

Zahlen, Daten und Fakten zur Depression?
Laut deutscher Depressionshilfe gehören Depressionen zu der am „häufigsten und hinsichtlich ihrer Schwere am meisten unterschätzten Erkrankung“. 5,3 Mio Erwachsene erkranken in Deutschland jedes Jahr an einer depressiven Störung (Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind in dieser Statistik nicht erfasst). Im Laufe eines Lebens erkrankt jeder fünfte bis sechste Erwachsene mindestens einmal an einer Depression. Frauen wird dabei doppelt so häufig eine Depression diagnostiziert im Vergleich zu Männern.
Wann ist es eine Depression?
In der ICD-10 (Diagnoseschlüssel für physische und psychische Erkrankungen) werden Depressionen, abhängig von Ihrer Intensität und der Anzahl der Symptome, in eine leichte, mittelschwere und schwere Erkrankungsphase unterschieden. Grundlage hierfür sind eine Vielzahl an Symptomen, die mindestens zwei Wochen lang vorliegen müssen.
Zu den Hauptsymptomen zählen eine gedrückte, depressive Stimmung, Interessenverlust und Freudlosigkeit, Antriebsmangel und Ermüdbarkeit.
Zu den Nebensymptomen zählen eine gestörte Konzentration und Aufmerksamkeit, vermindertes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, Gefühle der Schuld und Wertlosigkeit, negative und pessimistische Zukunftsaussichten, Suizidgedanken und –handlungen, Schlafstörungen und ein verminderter Appetit.
Die typische Dauer einer depressiven Phase beträgt meist einige Wochen bis viele Monate (unbehandelt zwischen sechs bis acht Monate). Durch eine Therapie werden diese Phasen i.d.R. verkürzt.
Raus aus der Depression
Eine Depression im medizinischen Sinne ist wie jede andere Erkrankung auch behandlungsbedürftig. Der erste Schritt sollte immer der Gang zum Hausarzt sein. Ein umfangreicher Checkup gibt Aufschluss darüber, ob vielleicht körperliche Ursachen vorliegen. Beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion oder ein starker Vitaminmangel können sich wie eine Depression zeigen.
Eine stationäre Behandlung ist bei akuten Suizidgedanken und psychotischen Symptomen unumgänglich. Sollten Sie zur Zeit darüber nachdenken sich das Leben zu nehmen, wenden Sie sich bitte an einen Notarzt (112) oder suchen Sie sich Hilfe bei der Telefonseelsorge Deutschland unter den Nummern 0800-1110111 oder 0800-1110222.
Je nach Schwere der Depression ist eine medikamentöse Begleitung zur Psychotherapie angeraten. Hierzu sprechen Sie bitte mit Ihrem Hausarzt.
Psychotherapie bei Depressionen
Bei Depressionen ist eine Psychotherapie ein wichtiger Baustein zur Heilung. Grundlage sind dabei unterstützende Gespräche, die Ihnen Hoffnung und Mut vermitteln. Es gibt ganz unterschiedliche Ansätze einer Depression in der Psychotherapie zu begegnen. Es gibt Gesprächstherapie sowie verhaltenstherapeutische, tiefenpsychologische oder auch hypnotherapeutische Ansätze.
Depressionen haben oft unbewusste Gründe, die dem Verstand schwer zugänglich sind, was die verstandesbasierte Behandlung häufig erschwert. Hypnosetherapie zielt darauf ab, diese unbewussten Deutungen zu verändern, indem belastende Gefühle zurückverfolgt und neu interpretiert werden. Hypnotische Trance ermöglicht den Zugang zu diesen unbewussten Inhalten, führt zu neuen positiven Empfindungen und veränderten Gefühlen, Gedanken und Verhaltensweisen.
Eine kleine Übung
Mir ist es wichtig, dass Sie in diesem Blog auch kleine Übungen mitnehmen, die Ihnen in der aktuellen Phase helfen können. Schauen Sie dabei, ob Ihnen diese gerade gut tun oder eben nicht – jeder Mensch ist anders und braucht auch ganz unterschiedliche Unterstützung.
Die Autorin Sarah Ban Breathnach machte in der 1990er Jahren in der amerikanischen „Oprah Winfrey“ – Show das „Dankbarkeitstagebuch“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Hierbei schreiben Sie jeden Abend drei Dinge auf, für die Sie am heutigen Tag dankbar sind. Das können ganz kleine Erlebnisse, wie ein Lächeln der Kassiererin sein. Mit Übung und Zeit fokussieren Sie sich immer weniger darauf, was in Ihrem Leben fehlt, sondern werden sich schrittweise immer bewusster, was Ihnen Gutes und Schönes in Ihrem Leben widerfährt.
Fazit
Eine Depression im medizinischen Sinne ist wie jede andere Erkrankung behandlungsbedürftig. Es gibt Wege raus aus der Depression und zurück in Ihr Leben, wie es gut für Sie ist. Suchen Sie sich Unterstützung. Als kleine Übung kann Ihnen das Etablieren von Dankbarkeit in Ihrem Leben helfen, damit Sie auch wieder die Freude an den kleinen Dingen in Ihrem Leben schätzen lernen.
Ich bin Jennifer Thran, Heilpraktikerin für Psychotherapie.
Heilpraktikerin für Psychotherapie – was ist das eigentlich? Hier geht es zum Blogartikel.
Suchen Sie eine Psychotherapie? Schreiben Sie mir gerne eine Mail praxis@psychotherapie-thran.de oder rufen mich unter 0175 / 380 73 09 an.
Jennifer Thran