Bei Risiken und Nebenwirkungen sprechen Sie mit Ihrer Therapeutin
Jede Therapie hat Risken und Nebenwirkungen, diese können positiv oder negativ sein. Bei der Medikamentenforschung sind diese meist schon bekannt. Sie nehmen beispielsweise bei Kopfschmerzen eine Schmerztablette. Die positive Wirkung ist, dass die Schmerzen verschwinden, die negative kann sein, dass Sie auf der Party zu der Sie unterwegs sind, kein Bierchen trinken können.
Und bei Psychotherapie?
Psychotherapie ist vielschichtig, da sie zwischen Menschen stattfindet, somit haben auch ganz viele verschiedene Einflussfaktoren eine Wirkung. Das macht die Forschung so komplex.
Auch eine Psychotherapie hat Risiken und Nebenwirkungen, die Forschung hierzu steckt allerdings noch in den Kinderschuhen. Es gibt erste Forschungsergebnisse darüber, welche Wirkungen Psychotherapie haben kann. 75% der Klienten berichten, dass sie eine (deutliche) Verbesserung der Symptome verspüren, 15% nehmen keine Veränderung wahr und bei 10% sind die Symptome schlechter im Vergleich zum Anfang der Therapie. Keine Therapie, egal welche, kann ein 100%iges Erfolgsversprechen geben.
Unerwünschte Wirkungen
Sie kommen wegen bestimmter Symptome in die Psychotherapie, beispielsweise wegen Schlafstörungen, Depressionen oder Ängsten. Eine sehr häufige Ursache hierfür ist Stress – Stress, den Sie als solchen vielleicht nicht erkennen. In der Psychotherapie wird Ihnen dann vielleicht klar, dass Sie Ihren Job wechseln, Sie vielleicht aufgrund von Lärm umziehen oder Ihren Partner verlassen sollten. Das sind dann unerwünschte Wirkungen. Rückblickend werden Sie in ein paar Jahren wahrscheinlich sagen „gut, dass ich das damals gemacht habe“, doch heute ist das erst einmal mit ungeplanter und unangenehmer Veränderung verbunden.
Und auch der Beginn einer Psychotherapie löst Stress aus: Sie kennen die Umgebung nicht, Sie sprechen über Ihre Gedanken und Gefühle und dieser Prozess kann belastend, weil intensiv sein.
Selbstbezogenheit als Nebenwirkung
In der Psychotherapie lernen Sie sich und Ihre Bedürfnisse besser kennen, überwinden unangenehme und belastende Gefühle und haben viele Erkenntnisse. Das führt unweigerlich dazu, dass Sie sich sehr viel mit sich selbst beschäftigen. Vielleicht ziehen Sie sich in dem Prozess mehr zurück, weil Sie Zeit für sich brauchen oder erzählen im Freundes- und Familienkreis viel mehr von Ihren Gedanken und Gefühlen im Vergleich zu der Zeit vor der Therapie. Ihr Umfeld kann darauf ganz unterschiedlich reagieren: Der eine macht sich Sorgen, weil Sie so nachdenklich sind, der andere will es gerade nicht hören, weil er selbst Themen hat.
Auch diese Phase der Selbstbezogenheit geht vorüber. Wenn Sie sich erlauben durften, sich mal eine Zeit um sich selbst zu drehen, sind Sie sehr wahrscheinlich anschließend wieder offener für die Prozesse anderer.
Hilfreich ist es, Ihr Umfeld zu informieren und Ihre Bedürfnisse zu kommunizieren. Sollte Ihnen das schwer fallen, werden wir dies in der Therapie in den Fokus setzen.
Abhängigkeiten als Risiko
Ein Risiko kann es sein, dass Sie als Klient im Laufe des therapeutischen Prozesses mich als Therapeutin fragen will, welche Entscheidungen Sie treffen sollen. Ich als Therapeutin weiß allerdings nicht, was gut für Sie und Ihr Leben ist, das wissen nur Sie. Ich unterstütze Sie bei der Entscheidungsfindung, gebe Ihnen allerdings keine Ratschläge. Sollten Sie eine Entscheidung noch nicht selbst treffen können, ist es vielleicht einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt.
Freundschaften und Co.
Im intensiven therapeutischen Prozess kann es vorkommen, dass sich der Wunsch nach einer Freundschaft entwickelt. Dies ist nachvollziehbar, weil ich als Therapeutin eines Ihrer Bedürfnisse, wie beispielsweise nach Aufmerksamkeit, einem offenen Ohr und Bedingungslosigkeit erfülle. Nimmt ein Klient wahr, dass er mehr möchte, ist es wundervoll, diese Chance zu nutzen und in der Therapie offen anzusprechen. Denn dies ist Ihre ganz eigene Checkliste: Was ist Ihnen wichtig in einer Freundschaft, was brauchen Sie im Umgang mit anderen Menschen?
Fazit
Risiken und Nebenwirkungen können auftreten und es stellt sich dabei die Frage, ob diese für Sie oder Ihr Umfeld erwünscht oder unerwünscht sind.
Alles im Leben hat mindestens zwei Seiten und demnach kann auch Psychotherapie Wirkungen haben, die unangenehm und unerwünscht sind. Sie können sicher sein, dass diese bei weitem nicht so schlimm sind, wie nichts zu tun und mit den Symptomen zu leben, die Sie gerade plagen.
Sprechen Sie mit mir über die Wirkungen Ihrer Psychotherapie. Sollten Sie Sorgen haben, sprechen Sie auch diese an.
Ich bin Jennifer Thran, Heilpraktikerin für Psychotherapie.
Was ist Psychotherapie? Hier geht es zum Blogartikel.
Suchen Sie eine Psychotherapie? Schreiben Sie mir gerne eine Mail praxis@psychotherapie-thran.de oder rufen mich unter 0175 / 380 73 09 an.
Jennifer Thran